Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat den deutlichen Anstieg von Hasskriminalität gegen queere Menschen in Hamburg kritisiert. Anlass ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT). Laut einer Kleinen Anfrage der Linksfraktion hat die Hasskriminalität im Jahr 2024 erneut zugenommen, nachdem es bereits 2023 eine Steigerung um 75 Prozent gegeben hatte.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 149 Straftaten in den Bereichen Geschlechtsbezogene Diversität und Sexuelle Orientierung registriert.
Carola Ensslen, queerpolitische Sprecherin der Linksfraktion, äußerte sich erschüttert über den Anstieg. Sie bemängelte, dass der Senat als Erklärung lediglich auf den gestiegenen Bekanntheitsgrad der Ansprechpersonen bei Polizei und Staatsanwaltschaft verweise, was zu einem erhöhten Anzeigeverhalten führe. Ensslen kritisierte zudem, dass die drastische Zunahme von Hass im Internet und die Verbreitung von Queerfeindlichkeit an Schulen verkannt würden. Sie betonte, dass es sich überwiegend um rechtsextreme Gewalt handle, angefeuert durch einen nach rechts gerückten Diskurs.
Die Linksfraktion fordert einen klaren Kurs des Senats gegen soziale Spaltung, um der Hasskriminalität entgegenzuwirken. Ensslen bemängelte, dass im Koalitionsvertrag diesbezüglich nichts zu finden sei. Am Abend findet auf dem Rathausmarkt der Rainbowflash des LSVD+ Hamburg statt.
Linksfraktion Hamburg kritisiert Anstieg von Hasskriminalität gegen queere Menschen

Foto/Text dts
17. Mai 2025 - 08:12 Uhr
Von Peter Heidenreich